05.08.10

Besuch in Fresenhagen

Eine Freundin aus Studienzeiten schickte mir vor kurzem eine Beschreibung von ihrem aktuellen Ausflug nach Fresenhagen.
Die möchte ich euch nicht vorenthalten und gebe sie hier kommentarlos wieder:

Besuch in Fresenhagen
Vom deutschen Graceland keine Spur. Der Hof macht im ersten Augenblick einen tristen, verlassenen Eindruck. Nach einigen Minuten schlurft mir der einzige Bewohner entgegen, der Hausmeister wie sich später herausstellt. Er wirkt unbeteiligt, etwas genervt, scheint von Besuchern nicht besonders angetan zu sein. (Ähnliche Eindrücke schildert auch das junge Paar mit Baby das in der Scheune campiert).
Der Hausmeister kann mir über die Geschichte des Hauses so gut wie nichts erzählen. Dafür erfahre ich mehr als mir lieb ist über seine finanzielle Situation und seine persönlichen Probleme.
Rundgang und Gespräch sind, auf das notwendigste reduziert, im Schnelldurchlauf abgehakt. Der erste äußere Eindruck verlässt mich eben so wenig im Innern des Gästebereichs wie im Pappkameraden-Museum hinter dem Haus.

Ursprünglich hatte auch ich vor in Fresenhagen die Nacht zu verbringen. Nach Benutzung der sanitären Anlagen und Führung durch die Gästezimmer weigerte sich allerdings mein Begleiter.

Wir fahren eine Straße weiter in Richtung Leck und übernachten in der kuscheligen Heuherberge...


02.08.10

Verkauf von Fresenhagen

Die Reiser Erben Gert und Peter Möbius wollen Fresenhagen verkaufen.
Nach eigenen Angaben können sie die hohen Betriebskosten des Hofes nicht mehr tragen und erwarten nun finanzielle Unterstützung zum Erhalt des Hauses von der Politik aus der Region. Ebenso aus der deutschen Musikszene erwarten die Reiser Erben finanzielle Unterstützung. Etliche Musiker wurden von Gert Möbius angeschrieben und aufgefordert ihren Obolus für den Erhalt von Fresenhagen zu entrichten,
"... die spielen ständig Scherben und Rio und wir haben gar nichts davon ..." wird Gert Möbius in diesem Zusammenhang zitiert.
Ja, das muss geändert werden sagte sich angeblich auch die Gema. Dort wurde nun eine Arbeitsgruppe eingerichtet um schnellstmöglichst eine "Reiser-Erben-Abgabe" einzuführen. Jeder der zukünftig eine Textzeile von Rio oder den Scherben ausspricht, aufschreibt oder vorträgt muss eine Sondergebühr an die Reiser Erben entrichten.
Viele deutsche Musiker haben sich sofort spontan dazu bereit erklärt, ihre Konten zu geplündert und Gelder überwiesen. Die erste Fantastilliarde dürfte mittlerweile auf den Schweizer Konten der Reiser Erben eingegangen sein.

Aber Scherz beiseite, die Gründe für die Verkaufsabsichten von Fresenhagen liegen wohl weniger in den angeblich so hohen Betriebskosten (i. H. v. 8.000 Euro mtl. lt. Gert Möbius) als im Unvermögen der Möbius Brüder als Betreiber. Innerhalb der letzten 14 Jahre, seit Rios Tod 1996, haben die Brüder etwas zustande gebracht was selbst den Scherben und Rio in ihren schlechtesten Zeiten nicht gelungen ist: Haus und Hof Fresenhagen in Grund und Boden zu wirtschaften !
In der Zeit seit Rios Tod (1996) gab es mehr als 9 verschiedene personelle Besetzungen des Hofes. Alle Verwalter und Hausmeister wurden ausschließlich von den Reiser Erben bestimmt. Die Verwalter mussten immer unter der "fachkompetenten" Ägide der Möbius Brüder handeln. Jeder Versuch mit neuen Ideen frischen Wind und Schwung nach Fresenhagen zu bringen wurde von den Möbius Brüdern verhindert. Jeder der ihnen nicht nach dem Mund redete wurde diskreditiert, gemobbt, oder kurzerhand vom Hof gejagt. Eigene Meinungen und ideen in Fresenhagen einzubringen ist auch heute nur gewünscht solange sie die Ansichten der Möbius Brüder wiedergeben.

Auch im lokalen Fresenhagener Umfeld haben die Möbius Brüder Flurschaden angerichtet. Waren Rio und die Scherben früher in der Region respektiert und hatten ein herzliches Verhältniss zu Nachbarn, Landwirten und Bauern, so erntet heute nur Hohn und Spott wer die Einheimischen nach den Reiser Erben und Fresenhagen fragt.

Die alten Freunde von Rio und den Scherben lassen sich schon lange nicht mehr in Fresenhagen sehen, wollen nichts mit den Möbius Brüdern zu tun haben. Lanrue hat Fresenhagen mit wehenden Fahnen verlassen und die anderen Scherben Musiker betreten den Hof nicht mehr seit ihnen von den Möbius Brüdern mitgeteilt wurde sie seien unerwünscht in Fresenhagen.

Aus Ermangelung der nun fehlenden authentischen Weggefährten erklärte unlängst Peter Möbius die Mitglieder des Rio Reiser Vereins kurzerhand zu
"... Rios posthumen Weggefährten..."